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  • Anweisung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Markgraf von Brandenburg zur Taufe 1651

    Anlässlich der Taufe meines Ältesten habe ich gestern einen Text vorgelesen, der mir zufällig kurz zuvor aufgefallen ist. Er handelt unter Anderem von der Kindstaufe, daher passte er – wie man so schön sagt – wie die Faust aufs Auge. Der Text befindet sich im dritten Teil einer Buchserie mit dem Titel „Ravensbergische Merckwürdigkeiten“, das im Jahr 1752 von Ernst Albrecht Friedrich Culemann verfasst wurde. In ihm sind vielerlei Urkunden der Stadt Bielefeld zusammengetragen. Das Wort „Merckwürdigkeiten“ hat sich in der Zeit nicht nur in der Schreibweise, sondern auch sinngemäß gewandelt und muss hier im Sinne von „Dinge, die es würdig sind, sich zu merken“ verstanden werden.

    Dieses Buch kann man aufgrund seines Alters an verschiedenen Stellen per Download frei beziehen, so z. B. in der Bayrischen Staatsbibliothek. Den besagten Text findet man ab der Seite 107 ff. Es ist eine Anweisung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Markgraf von Brandenburg an den Bürgermeister und den Rat der Stadt Bielefeld. Der Kurfürst ist in dieser Zeit praktisch der Herrscher in diesem Gebiet. Gleichzeitig hat er eine sehr enge Beziehung zu Bielefeld und ist auch oft und gern Gast auf der Sparrenburg. Und so missfallen ihm die „unchristlichen Zustände“ in dieser Stadt nach dem 30jährigen Krieg. Also verfasst er am 08.04.1651, drei Jahre nach Kriegsende, diese umfassende Erweiterung bestehender Regeln. Er gibt sie sodann an den Bürgermeister der Stadt weiter, damit dieser die Regeln publiziert. Sein Problem mit den Istzuständen bringt er dabei bereits in der Einleitung schonungslos auf den Punkt. Es folgen 10 Kapitel, die diverse Themen rund um Fest- Feier- und Sonntage und im Speziellen auch Hochzeiten, Kirchgängen, Taufen und auch Beerdigungen behandeln. In meinem kleinen Vortrag habe ich mich natürlich nur mit der Einleitung und dem 8. Kapitel befasst, in dem es um die Taufe geht. Diesen Teil des Textes habe ich heute digitalisiert und hier einmal angefügt.

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  • Rundgang und Ausflüge in und um Bielefeld im Jahr 1919

    Ein schönes Fundstück ist ein alter Stadtführer, der im Jahre 1919 vom „Öffentlichen Verkehrsbuerau“ der Stadt Bielefeld herausgegeben wurde. Dies befand sich damals in der Lützowstr. 18 (der heutigen Karl-Eilers-Straße) [Karte] zusammen mit der Bielefelder Schreibstube (eine Art Ur-Copyshop) in unmittelbarer Nachbarschaft des Volkswacht-Gebäudes (Arndtstraße). In diesem Heft werden Reisende nicht nur über die Geschichte der Stadt informiert, sondern auch auf Sehenswürdigkeiten hingewiesen und zum Einkaufsbummel animiert. Besonders interessant sind der beschriebene Rundgang durch Bielefeld und auch die angepriesenen Ausflüge. Es ist praktisch ein Blick in das Bielefeld des frühen 20. Jahrhunderts, der deutlich macht, dass vieles verschwunden oder vollkommen anders ist aber anderes auch die lange Zeit überdauert hat. Ich habe diese zwei Abschnitte deshalb unverändert digitalisiert und mit Querverweisen etwas aufbereitet. Die enthaltenen Bilder sind nicht Teil der digitalisierten Textpassagen und deshalb auch separat mit Quellenhinweisen versehen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen – und natürlich beim Wandern!

    Ach ja, damit kein Missverständnis auftritt: Ich animiere hier zu selbst organisierten Touren, indem ich aus dem Stadtführer zitiere. Dies ist kein kommerzielles Angebot!

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  • Erinnerungen an das PC69 in Bielefeld: The Multicoloured Shades

    Im Laufe der Vorbereitungen zum Revival des PC69 in Bielefeld haben mir viele ehemalige Gäste und Mitarbeiter ihre ganz persönlichen Erinnerungen oder auch Erinnerungsstücke geschildert. Viele von ihnen hatten einen ganzen Lebensabschnitt dort verbracht und erinnern sich heute gern daran. Auch ich habe einige Erinnerungsstücke von damals. Eines davon stelle ich hier vor:

    The Multicoloured Shades - Out in the clubs

    Die Multicoloured Shades sind unter PC69-Besuchern wohl vor allem durch die Hit-Single „Teen Sex Transfusion“ (s. Video) bekannt. Die Band aus dem Ruhrgebiet teilte sich mit einer Hand voll anderer Bands das Genre „Neo-Psychedelic“ und hatten schon aus diesem Grund einen Klang, der sich von vielem abhob.

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  • So war das damals im PC69 Bielefeld…

    So war das damals im PC69 Bielefeld…

    Gut 25 Jahre nach der Eröffnung bzw. sieben Jahre nach der Schließung der Diskothek PC69 in Bielefeld kommt das Thema wieder hoch: Am 22.01. und 23.10.2010 findet das erste „richtige“ PC69-Revival-Wochenende in Bielefeld, unweit des Original-Schauplatzes statt. Es wird genau deshalb das erste „richtige“ Revival, weil zum ersten Mal versucht wird, ein echtes PC69-Feeling zu vermitteln. Deshalb bin ich auch sehr glücklich darüber, dass im Vorfeld die Nutzungsrechte an dem Namen der ehemaligen Disco für diese Party vertraglich geregelt werden konnten. Das ist aus meiner Sicht ein wichtiges Detail in der Summe. Hinzu kommt natürlich eine Besetzung mit Original-DJs an beiden Tagen und ein stimmiges Abbild des Freitags- und Samstags- Programms.

    An diesem Wochenende werde auch ich das Vergnügen haben, das Musikprogramm mit zu gestalten. Zusammen mit DJ Thorsten, der im PC69 für das Samstags-Thema „Alternate-State“ verantwortlich war, werde ich Klassiker aus meinem damaligen Programm, die „PC69-Party“, auflegen. Wenn ich auf die vielen Jahre zurück blicke, in denen ich als DJ tätig war, muss ich schon sagen, dass mir dieses Thema mit am meisten Spaß bereitet hat. Aber auch andere Themen, die ich im PC69 damals bearbeitet habe, waren klasse! Das liegt aber sicherlich an dem Gesamtkonzept der Diskothek, das eben auch klasse war.
    Mit Thorsten zusammen habe ich auch am 25.10.2003 den „Letzten Abend“ aufgelegt. Schöne Erinnerungen! Das letzte Lied, das an diesem letzten Abend im PC69 lief, war übrigens von Soft Cell: Say Hello, Wave Goodbye. Ich denke mal, das wird auch beim Revival wieder das letzte Lied werden. Oder das erste…?

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