Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann ist es das Sommerloch. Es kommt jedes Jahr sehr zuverlässig und bleibt ein paar Wochen. Und das ist auch gut so. Es ist Urlaubszeit und alles ist etwas entschleunigt. Besonders freue ich mich aber in dieser Zeit auf die „Lückenfüller-Meldungen“ in den Zeitungen, die zwar grundsätzlich belanglos sind, aber durchaus amüsant sein können. Ja, hin und wieder nehme ich gern Papier und die Hand, auch wenn das oldschool ist.
Lückenfüller bedeutet, dass die Anzahl der zur Verfügung stehenden „wichtigen“ Meldungen nicht ausreicht, um eine Zeitung zu füllen. Ein ganz natürliches Phänomen. Und das kommt im Sommerloch so oft vor, dass man diese Texte regelmäßig aufspüren kann. Zugegeben mit etwas Argwohn freut man sich regelrecht darauf. Und man möchte sagen: Das ist schon immer so gewesen – solange es Printmedien gibt.
Im Netz gibt es so etwas auch, jedoch aus anderen Beweggründen. Schließlich entstehen dort ja gar keine Lücken. Die trotzdem ehr inflationäre Menge an – nennen wir sie – Online-Lückenfüllern im Sommerloch sind einzig dazu da, um Traffic zu generieren; also Geld zu verdienen. Und man kommt im Netz sehr einfach an solche Füller. Da wird schnell kopiert, was irgendein Vogel gerade gezwitschert hat. Dann werden Schlagwörter aufbereitet und ein Intro davor geschrieben, das die Sache etwas dramatisiert. Eine nicht unbedingt positive Entwicklung, die die klassischen Beispiele hoffentlich nie verdrängen wird.
In diesem Zusammenhang erzähle ich heute von einer Sommerloch-Geschichte aus den 1950er Jahren. Der Artikel stand heute vor genau 55 Jahren in dem Tageblatt Freie Presse und ist einer der sehr wenigen, die man durchaus als zeitlos bezeichnen kann.
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